Zurüstteile montieren
... kann zuweilen regelrecht in Frust ausarten. Gelegentlich sind die Öffnungen
zu klein, manchmal aber auch zu groß. Wenn sie zu klein sind und die
Möglichkeit besteht, das entsprechende Gehäuseteil zu demontieren
(und es sich um Durchgangsbohrungen handelt), dann hat man den einfachsten
der möglichen Problemfälle vorliegen. In diesem Falle lassen sich
die Bohrungen sehr gefühlvoll erweitern, indem man sie aufreibt. Zu
diesem Zweck kann ich den Reibahlensatz von Weinert (Art.-Nr. 2336) wärmstens
empfehlen.
Handelt es sich nicht um eine Durchgangsbohrung oder kann/will man das Gehäuseteil
nicht demontieren, kommt nur Aufbohren in Frage. Dabei entsteht zumeist eine
zu große Bohrung.
Dieser Fall der zu großen Bohrung, in die man die Zurüstteile
fast "hineinwerfen" kann, stellt aber auch oft den Ausgangszustand dar. Hier
hilft dann in der Regel nur Kleben. Leider entstehen dabei oft unerwünschte
Spuren, sei es, weil der Kleber ausgast, oder aber, weil es fast unmöglich
ist, die genau richtige Klebermenge auch noch genau richtig zu platzieren.
Es gibt, wie für (fast) alles, auch für dieses Problem eine Lösung:
mit Kleber nicht kleben. Klingt verdammt unlogisch - oder?
Benötigt wird Holzkaltleim und ein feuchter Pinsel.
An die Bohrung oder das Zurüstteil gibt man etwas Kaltleim und bringt
das Teil in die vorgesehene Position. Der überquellende Leim läßt
sich nun problemlos mit dem feuchten Pinsel entfernen. Dazu sind in der Regel
mehrere Pinselstriche notwendig, zwischen denen der Pinsel ausgepült
und leicht getrocknet werden sollte (Tempo-Taschentuch).
Nun das Zurüstteil ausrichten und dies im Laufe der nächsten 30
bis 40 min. etwa alle 5 min. kontrollieren und ggf. korrigieren.
Im Endeffekt bildet der Leim in der Bohrung eine passgenaue farblose Buchse
ohne daß wirklich eine Klebeverbindung entsteht. Die Teile sind sicher
fixiert, gehen nicht verloren, können aber bei Bedarf problemlos wieder
entfernt werden (z.B. Türgriffstangen der BR 106 bei Gehäuseabnahme).